Vereinsgeschichte
Zu Zeiten des grossen Tennisbooms ergriff Herr Manoel Jolly im Frühling 1975 auf eigenes Risiko die Initiavie, in der damaligen Gemeinde Mollis im Areal Steinfeld Tennisplätze zu errichten. Einen Unterstützer fand Jolly in Dr. Ivo Kruljac, mit welchem er ein Initiativkomitee ins Leben rief, um die Gründung eines Tennisclubs sowie den Bau von Tennisplätzen in Mollis voranzutreiben. Sie waren nicht untätig: Schon am 30. September 1975 ging ein Gesuch an den Gemeinderat ein, welcher in positiver Weise dazu Stellung nahm und in das Vorhaben einwilligte. Geplant war zunächst ein Bauprojekt mit 3 Tennisplätzen, Garderoben und Trainingswänden. Die Kosten sollten sich auf 420’000 CHF belaufen.
Als im Herbst 1975 die erste Orientierungsversammlung für die Öffentlichkeit stattfand, waren 24 Interessenten anwesend. Kurz darauf hiess Herbstgemeindeversammlung der Molliser Tagwenbürger ein fünfzigjähriger Baurechtsvertrag fast einstimmig gut, worauf die Arbeiten mit den ersten Rodungsarbeiten im Wydeli erst richtig beginnen konnten. Die offizielle Gründung des Tennisclubs Mollis im Saal des Restaurants Bären zu Mollis erfolgte schliesslich am 26. März 1976 in Anwesenheit von 35 Teilnehmern, drei Gemeinderäten und einem Vertreter des Jugend+Sport Amtes.
Die Gründungsversammlung bestimmte Fridolin Beglinger-Tschudi zum ersten Vereinspräsidenten. Beglinger zur Seite stand der Gründungsvorstand um Manoel Jolly, Dr. Ivo Krulijac, Dr. Peter Coppetti, Heinz Brunner, Dr. Markus Nöthiger, Walter
Pianezzi, Hans-Ruedi Eberle sowie Thedi Gallati.
Am 28. August 1976 feierte der Tennisclub Mollis schliesslich die Eröffnung der ersten beiden Tennisplätze, Asphalt mit Kunststoffbelag. Als Vereinslokal diente vorderhand eine kleine, fahrbare Baracke. Ebenso mietete man sich in die WC-Anlagen der nahe gelegenene Militärinfrastruktur ein.
Diese eher unpraktikable Lösung war jedoch nur von kurzer Dauer: Schon bald begann man mit dem Bau eines Clubhauses westlich der beiden Plätze. Das Bauvorhaben umfasste ein Gebäude mit zwei Garderoben, Duschen und Toiletten, einer Teeküche und einen Materialraum. Dass die Planungen bei Weitem noch nicht zu Ende waren, belegen Baupläne vom Januar 1976, welche bereits vier Plätze vorsahen. Sämtliche dieser Plätze sollten zudem gänzlich mit Flutlicht ausgestattet werden. Am 09. August 1980 feierte der Tennisclub Mollis schliesslich die Eröffnung des Clubhauses. Im gleichen Jahr nahm zudem erstmalig eine Mannschaft aus Mollis an den nationalen Interclubmeisterschaften teil.
Stolz hiess es im Jahresbericht von Spielleiter Köbi Zwicky, die Mannschaft habe sich einen „Mittelfeldplatz” ergattert, wobei man durchaus auch einen Gedanken an die Gegner richtete: „Unsere sportlichen Gegner sprachen ein einheitliches Lob über die Verpflegung aus und konnten am Abend zufrieden nach Hause fahren.” Zwicky konnte sich dann aber ein „...sicher nicht immer des Resultates wegen” doch nicht verkneifen.
Anfangs der Achtzigerjahre bildete sich schliesslich eine starke Interclub-Mannschaft unter Kapitän Fritz Bader, und 1983 hatte man mit einem Mollis 2, einem Junioren- und einem Frauenteam bereits drei weitere Mannschaften, welche regional für Furore sorgten. So zählte man 1983 bereits 65 Mitglieder. Infolge dieses Wachstums hielten die Bautätigkeiten im Wydeli an und die Jahre zuvor durchgeführten Planspiele wurden in Angriff genommen: Schon 1984, acht Jahre nachdem der Tennisclub Mollis gegründet worden war, konnten zwei Sandplätze unterhalb des Clubhauses eröffnet werden.
Die beiden Sandplätze ergänzten die vorhandenen Asphaltplätze ideal, zumal sie einen deutlich höheren Komfort aufwiesen und Entlastung für die nach wie vor grosse Nachfrage brachte. Wenige Jahre später wichen die beiden Asphaltplätze damaligen top-modernen, allwettertauglichen Granulatplätzen. Dies führte dazu, dass im Tennisclub Mollis nicht mehr nur im Sommer, sondern während des gesamten Jahres Tennis gespielt werden konnte, wovon die mittlerweile 100 Aktivmitglieder und 40 Junioren Rege Gebrauch machten. 1986 wurde Vereinspräsident Rolf Gallati, welcher 1980 auf den Gründungspräsidenten Fridolin Beglinger-Tschudi gefolgt war, von Erich Fischli abgelöst.
Durch die stark gestiegene Mitgliederzahl entschied man sich Ende der achtziger Jahre, einen weiteren Ausbau der Clubanlage in Angriff zu nehmen: In den Jahren 1991 und 1992 wurde das vorhandene Clubhaus durch einen grosszügigen Wintergarten ergänzt. Dazu kam ein Neubau für die Lagerung von Material nördlich des Clubhauses, eine plattenbelegte Terrasse sowie eine Verschalung der Naturtribüne. Auch in sportlicher Hinsicht setzte man zu Höhenflügen an: Ab den frühen Neunzigern - knapp 18 Jahre nach der Gründung des Tennisclubs Mollis, feierten die Junioren des Tennisclubs Mollis grosse Erfolge - allen voran die drei Schwestern Tanja, Denise und Jenny Pesaballe sowie der spätere Clubmeister Patrick Iten und Roland Albrecht.
Der Tennisclub Mollis wurde indes nicht nur zur Spielerschmiede, er war seit jeher als Austragungsort von Wettkämpfen selbst nicht wegzudenken: Jahrelang waren es die Glarnermeisterschaften, die auf den Plätzen von Mollis abwechslungsweise mit den anderen Glarner Clubs ausgetragen wurden. Seit 1997 findet der mit der Zeit zur Tradition gewordene Hefti Sport-Cup, ein überregionales Tennisturnier zur Interclub-Vorbereitung, auf den Plätzen im Wydeli statt. Was als Vorbereitungsturnier begonnen hatte, entwickelte sich im Laufe der Zeit mit Eigendynamik und grossem Engagement zahlreicher Beteiligter zu einem Tennis-Anlass von nationaler Bedeutung und Ausstrahlung.
Im Jahre 1998 wurden die oberen Plätze in French Court Plätze umgebaut. Der Tennisclub Mollis war an der Schwelle ins neue Jahrtausend mit vier Plätzen, über einhundert Mitgliedern, sieben Interclub-Mannschaften und einer beachtlichen Nachwuchsabteilung der grösste Tennisverein im Kanton Glarus.
In den Folgejahren realisierte der Tennsiclub Mollis verschiedene werterhaltende Restaurationen an seiner Anlage: So bekamen unter anderem die French-Court Plätze ein neues Bewässerungssystem und das Clubhaus ein neues Dach. Doch der Tennissport konnte, obschon Schweizer Ausnahmeathleten wie Roger Federer, Martina Hingis und Patty Schnyder das Welttennis prägten, nicht am Boom festhalten, wie er noch bis in die 90er Jahre spürbar gewesen war: Dies schlug sich in einem leichten, doch stetigen Mitgliederschwund nieder. Eine Entwicklung, welche erst gegen Ende der 00er-Jahre durch innovative und erfolgreiche Vereinsarbeit gestoppt werden konnte. Ein weiterer Einschnitt erfolgte im Jahr 2004, als die Tennisvereinigung Glarnerland (TGL) nach jahrelangem Ringen an verschiedenen Fronten aufgelöst werden musste und die Glarner Tennisvereine der Tennisvereinigung Zürichsee beitraten.
I der ersten Dekade des neuen Jahrtausends stand der Tennissport im Glarnerland und insbesondere in Mollis vor Herausforderungen: Der Tennis-Boom der Gründerzeit war definitiv vorbei. Dies führte- nicht nur im Tennisclub Mollis - zu kontinuierlich sinkenden Mitgliederzahlen und damit verbundenen finanziellen Herausforderungen. Die Auflösung der Tennisvereinigung Glarnerland, nach langen Jahren zähem Ringen um deren Fortbestand, erschwerte die Ausgangslage für den Glarner Tennissport zusätzlich.
Dieser Entwicklung wurde entgegengewirkt, indem man zusammen mit den Clubs angrenzender Kantone im Jahr 2004 die Tennisvereinigung “Zürichsee/Linth” aus der Taufe gehoben, welcher der Tennisclub Mollis seitdem angehört (und deren Regionalmeisterschaften durch Mitglieder des Tennisclubs Mollis bereits einige Male gewonnen wurden). Im Jahr 2006 trat der langjährige Präsident Erich Fischli nach zwanzigjähriger Amtsdauer zurück. Zusätzlich übergab er die Turnierleitung des Hefti-Sport-Cups, mittlerweile eine bedeutende Einnahmequelle des Vereins, an das im selben Jahr ebenfalls in den Vorstand gewählte Aktivmitglied Andreas Neumann. Andreas Neumann sollte zwei Jahre darauf als vierter Vereinspräsident auch die Geschicke des Vereins definitiv übernehmen.
Mit der jungen Generation und der Weiterentwicklung des Frühjahresturniers als “OCHSNER SPORT Tennis Open “ mit nationaler Spitzenbeteiligung kam der Tennisclub Mollis allmählich auf die Erfolgsspur zurück: Die Mitgliederzahlen stiegen und die finanzielle Lage verbesserte sich kontinuierlich. Es entstand eine Dynamik, welche nur wenige Jahre zuvor als nicht möglich erachtet wurde. Diese Entwicklung war für den weiteren Erfolg substanziell, standen Ende der 00er-Jahre die ersten Sanierungen an, die über den ordentlichen Unterhalt der mittlerweile in die Jahre gekommene Anlage im Wydeli hinausgehen sollten. Den Anfang machte der Ersatz der Sprinkleranlage für die unteren Plätze, eine sanfte Renovation des Clubhaus-Interieurs sowie die Generalüberholung der 1984 erstellten Sandplätze 3&4. In den kommenden Jahren folgten schliesslich weitere wichtige Ersatzanschaffungen, mit welchen der Zustand der Anlage zwischenzeitlich erhalten werden konnte.
Auch in organisatorischer Hinsicht hielt die Dynamik im Folgenden an: An der 35. Hauptversammlung ernannten die Mitglieder im Jahr 2011 den langjährigen Präsidenten Erich Fischli sowie den an dieser Versammlung zurückgetretene Kassier und Vize-Präsident Bernhard Roth für ihre grossen Verdienste zu den ersten beiden Ehrenmitgliedern des Tennisclubs Mollis. Ebenso war der Tennisclub Mollis in der Lage, im Juniorenwesen professionelle Strukturen aufzubauen: Dies in Form einer Zusammenarbeit mit der Tennisschule Glarnerland, welche 2012 von Walter Iten jun. gegründet wurde und seitdem für das Junioren- und Erwachsenentraining des Tennisclubs Mollis zuständig ist.
2012 begannen die ersten Abklärungen zur Modernisierung der Infrastruktur und deren Anpassung an den dazumal geltenden Standard: War der Aufenthaltsbereich und der Materialraum anfangs der Neunzigerjahre vergrössert und modernisiert worden, befanden sich die Garderoben samt Nasszellen nach wie vor auf dem Standard der Siebzigerjahre.
Im Spielbetrieb verursachte auch das Flutlicht der oberen Plätze zunehmend Probleme, die mit zunehmenden Kosten verbunden waren. Nach mehrjährigen Abklärungen aller Alternativen und Diskussionen an der Hauptversammlung lag schliesslich ein reifes und auch finanzierbares Projekt vor: Das Projekt sah den Ausbau der Garderoben samt Modernisierung der sanitären Anlagen sowie einen Ersatz der oberen Flutlichtanlage vor. Zudem sollten die unteren Plätze ebenfalls mit modernem LED-Flutlicht ausgerüstet und dadurch die Bespielbarkeit deutlich erhöht werden. Die Hauptversammlung genehmigte dieses 250’000 CHF teure Sanierungspaket im Frühjahr 2017, worauf im Herbst desselben Jahres im Wydeli die Bagger auffuhren.
Über den Winter 2017/2018 hindurch wurde auf dem Tennisplatz fleissig gearbeitet - und dies nicht nur von Handwerkern! Vielmehr legten zahlreiche Mitglieder und die Interclub-Mannschaften aktiv Hand an und leisteten einen wichtigen Beitrag, dass dieses ambitionierte Projekt realisiert werden konnte. Was folgte, war die sprichwörtliche Punktlandung. Eine Woche vor dem 22. OCHSNER SPORT Tennis Open 2018 konnte die Anlage zum Betrieb feierlich übergeben werden.
Konnte mit diesem ambitioniertn Projekt die Infrastruktur vom Stand der Gründertage auf einen zeitgemässen Standard gehoben und Nachholbedarf beseitigt werden, war dem Vorstand schon früh bewusst, dass dies auf absehbare Zeit nicht die letzte bedeutende Investition für den Tennisclub Mollis sein würde: Der Ersatz der Allwetter-FrenchCourt-Plätze, Baujahr 1997/1998, rückte allmählich in den Fokus.
Hierbei ernannte die Hauptversammlung des Jahres 2022 erneut eine Baukommission, welche sich im Folgenden mit der Realisierung von zwei neuen Plätzen befassen sollte. Ein erster Meilenstein gelang an der 47. Hauptversammlung vom 15. Februar 2023, als die Mitglieder das zugrundeliegende Finanzierungskonzept für das wiederum rund 240’000 CHF teure Projekt genehmigten.
Definitiv Nägel mit Köpfen wurden im Herbst 2023 gemacht: So beschloss eine ausserordentliche Hauptversammlung (die erste seit 25 Jahren!), im Sommer 2024 die oberen beiden veralteten Allwetterplätze durch neue, top-moderne Swiss-Court-Plätze zu ersetzen und damit die Anlage des Vereins auf den neuesten Stand zu bringen.
Während eines freiwilligen Arbeitstages entfernten die Mitglieder Ende Juni 2024 den bestehenden Sandteppich, witterungsdurchnässt und mit Sand gefüllt, mit geeigneten Baumaschinen: Nicht weniger als 52 Tonnen Aushubmaterial mussten durch eine spezialsierte Firma entsorgt werden, damit die emsigen Mitarbeitenden der Joseph Tennisplatzbau AG anfangs Juli 2024 die Bauarbeiten für die neuen Swiss-Court-Plätze aufnehmen konnten.
Nach nicht einmal dreissig Tagen war das Wunder vollbracht: Weniger als ein Monat nach dem Ausbau der alten Teppich konnte der erste Service über das Netz gehämmert werden. Dadurch wurde der bald fünfzigjährigen Geschichte des Tennisclubs ein weiteres, bedeutendes erfreuliches Kapitel hinzugefügt...